Ab in die Schule
Wir bereiten Kinder für ihren und auf ihren weiteren Weg vor, denn wir begleiten in unseren Kindergruppen unsere uns anvertrauten Schützlinge auf die Schule vor.
Hier richten wir uns selbstverständlich mitunter auch nach dem Modul für das letzte Jahr in elementaren Bildungseinrichtungen.
Doch auch versuchen wir jedes Jahr am Schulanfang die Kooperation mit den Schulen einzugehen, in die unsere Schützlinge letztendlich weiter wandern werden. Das war jetzt doch einige Jahre gar nicht so einfach, doch wir sind zuversichtlich, ab Herbst 2023 wird dies sicherlich wieder einfacher werden.
Die Grundbasis für einen guten Schulstart ist nicht rechnen, schreiben, lesen, im Gegenteil, das lernen Kinder dann tatsächlich in der Schule. Natürlich wird man ein Kind unterstützen, welches Interesse bereits zeigt, doch es ist nicht der Hauptschwerpunkt. Dies wird einfach im Alltag eingebaut. Die wesentliche Grundbasis liegt in den Kompetenzbereichen. Diese werden bei uns mit Start bereits spielerisch und durch strukturierten Alltag aufgebaut.
Ein ganz wichtiger Kompetenzbereich ist Grobmotorik (Bewegung) und auch die Feinmotorik (Stifthaltung, Pinzettengriff, Scherenumgang, Besteck, eingießen können und vieles mehr). All dies ist miteinander verbunden. Den wichtigen Part hat hierbei die Grobmotorik. Kinder lernen durch Bewegung und somit werden dadurch auch alle wesentlichen Kompetenzbereiche angesprochen. Spiel und Bewegung bedeutet viel mehr. Es umfasst physisches und psychische Kompetenz, Lernmethodische Kompetenz, Selbstkompetenz und Sach-Fachkompetenz. Darin wird dann wieder unterteilt.
Doch wir wissen aus der Kommunikation mit Ergotherapeut*In, gerade die Grobmotorik ist mitunter eine der Herausforderungen im Therapiebereich. Übrigens auch die Entwicklung der Sprache hat damit sehr viel zu tun. Gerade bei Bewegung wird auch die Sprache gebraucht. Egal welcher Nationalität, Erstsprache ist das Kapital eines jedes Kindes. Mit diesem Kapital baut es weitaus mehr bzw kann es weitaus mehr Sprachen erwerben, doch auch nur "begrenzt".
Jedes Kind, das zu wenig Bewegung hat, zeigt bereits sehr früh Defizite, die vermeidbar sind. Bei gesund entwickelten Kindern. Es gibt natürlich auch Kinder, die bedingt durch Umstände, Verzögerungen aufweisen. Da muss man natürlich unterscheiden können. Auch gilt es immer Obacht zu haben, denn nur weil eine Entwicklungsliste sagt, dies muss oder soll ein Kind mit dem Alter können, ist nur eine Richtlinie. Man sollte immer ein gutes halbes Jahr abziehen oder auch mal dazugeben. Das ist eben die Einzigartigkeit und Individualität. Diese darf nie vergessen werden und wird bei uns absolut gesehen. In allen Gruppen.
Gerade das moderne Zeitalter macht zwar große Sprünge, ist auch sicherlich in vielen Bereichen richtig und notwendig, doch bei Kindern, gerade im Alter von 0 bis 6 Jahre ist das Entdecken, das Erforschen, die Bewegung das aller wichtigste. Nein, durch Youtube und Co lernt man keine Sprachen, man kennt zwar Geschichten wie toll ein Kind deutsch, englisch oder sonstige Sprache nur durch Youtube gelernt hat. Lieder ja, kann möglich sein. Gerade wenn man sie öfters hört. Doch man kann sehr gut beobachten, sobald Kind visuell vereinnahmt sind, hören sie nichts mehr. Geht es uns Erwachsenen nicht auch so? Wer war nicht schon einmal so fixiert auf einen Bericht oder Mail und hat dabei komplett rundherum nichts mehr wahrgenommen?
Das stellt man sich nun bei Kindern vor. Es ist komplett genauso, nur Kinder haben es schwerer zurückzufinden. Im Gegensatz zum Erwachsenen.
Kinder fangen mit Handy, Computerspielen, TV nichts an. Es ist angenehm, weil sie nichts brauchen, doch sie brauchen viel mehr, nur das wird nicht sichtbar. Sie haben Bedürfnisse und Interessen. Diese können einzig und alleine nur dann erkannt werden, indem sie, wie erwähnt, erfahren, erforschen, entdecken. Bilderbücher ersetzen wunderbar Handy und Youtube. Denn da machen sie Bewegung. Geistig und tw auch körperlich. Wie macht ein Elefant. Wie könnte man einen Rüssel nachahmen? Wie hüpft ein Känguru, Hase, Frosch? Wo finden wir am Weg nach Hause oder wohin auch immer rote Autos? Wolkenbilder können Geschichten erzählen. Die einfachsten Mittel liegen vor uns, sind mitten unter unserem Tun und in unserem Alltag.
Auch die Mithilfe im Haushalt ist etwas ganz wichtiges und hängt ebenfalls mit der Grob- und Feinmotorik zusammen. Kinder helfen unwahrscheinlich gerne, wenn man sie lässt. Es muss nicht immer alles schnell gehen. Kinder bedeuten - Zeit nehmen und Zeit geben. Dies ist heute viel schwieriger, denn überall hängen Termine. Doch Kinder werden schnell junge Erwachsene, also vielleicht doch weniger Termine, Zeitmangel, dafür die tollsten Jahre schenken und geschenkt bekommen. Dann wird es vielleicht auch wieder viel weniger zusätzliche Unterstützung von außen brauchen. Denn es hängt letztendlich alles zusammen.
Wir begleiten Kinder ganzheitlich auf ihren Weg vor. Gemeinsam mit den Eltern, denn natürlich ist es wichtig, Eltern auch hier mit ins Boot zu holen. Kinder haben ganz andere Bedürfnisse und Interessen im letzten Kindergruppenjahr. Auch in der Entwicklung passiert ganz vieles. Kinder sind in einer Art Zwischenwelt. Einerseits sind sie, sehen sich selber so, kein Kindergartenkind mehr, doch auch noch kein Schulkind. Das ist manchmal physisch sehr schwierig. Manche Eltern meinen dann oft, ihr Kind macht gerade Rückschritte. Nein, die meisten Kinder machen Fortschritte, doch sie nehmen Anlauf. Klar, fällt natürlich etwas sehr massiv auf, das einem sehr eigenartig vorkommt, dann geht man der Ursache auf den Grund. Auch das kann mit vielem zusammenhängen. Trennung, Umzug, der neue Weg, der vielleicht Angst macht. Es gilt abzuklären. Doch nach der beruflichen Erfahrung ist es einfach nur dieses "ich bin nicht mehr klein, aber groß auch nicht".
Mit Sensibilität, Empathie aber auch das Erkennen der speziellen Bedürfnisse und Interessen gehen wir behutsam gemeinsam den Weg. Bis zum Schuleintritt haben wir immer Kinder, die gutes Werkzeug in ihrem Baukasten haben. Doch immer nur durch Mitarbeit, Zusammenarbeit mit den Eltern. :-)